Bei der Ermittlung von Planzeitbausteinen wird aus einer Reihe von Punkten, ein funktionaler Zusammenhang zwischen Einflußgröße und Zeit entwickelt. Diese Funktion wird dann genutzt, um für eine gegebenen Einflußgröße die Zeit zu ermitteln. Interpolationen sind möglich. Meine Frage ist: Wie handhaben Sie dies bei Extrapolationen? Das Model ist ja in diesem Bereich nicht durch Messpunkte abgesichert. Verbietet sich eine Extrapolation daher? Oder ist sie erlaubt? Und wenn ja, in welchen Grenzen? Gibt es da Erfahrungen aus der Praxis?
Bei extrapolieren Kurven werden die Sollzeiten ebenfalls durch Eingabe der Ist-Einflussgrößen per Planzeitformel ermittelt. Hier unterscheidet sich die Anwendung zwischen den unterschiedlichen Kurvenverlaufsarten nicht. Lediglich bei der Ermittlung der Planzeitformel muss eine erheblich größere Stichprobe herangezogen werden.
Planzeitformeln sind aber nur eine Art der Methode Planzeitbausteine. Interessant wird es, Planzeitbausteine bei Extrapolationen über Vergleichen und Schätzen zu ermitteln. Hier hat es in der Vergangenheit einige Überraschungen gegeben.
Danke für die EInschätzung. Tatsächlich kenne ich Kollegen, die beim größten und kleinsten Messwert eine harte Grenze ziehen, und eine Extrapolation ausschließen.
Haben Sie hier ein konkretes betriebliches Beispiel?
In den seltensten Fällen ergibt sich eine lineare Gerade. Wenn dann auch noch mehrere Einflussgrößen berücksichtigt werden, können die Kurvenverläufe sehr interessante Gebilde liefern.
Beim Brennschneiden von Blechen aus verschiedenen Materialien, Dicken und Rohabmessungen ergeben die Messwerte eine Extrapolation. Hier haben wir eine VBA-Programmierung erstellt, um nach der Eingabe von verschiedenen Einflussgrößen (Variablen) eine möglichst genaue Zeit zu ermitteln.
Moin,
zu diesen Kollegen gehöre auch ich.
Hier halte ich mich an die REFA-Methodik, die eine Extrapolation bei Planzeitformeln nicht zulässt.
Hintergrund ist hier m.E. die Tatsache, dass nicht eingeschätzt werden kann, wie sich die Korrelation zwischen Zeit und Einflussgröße außerhalb des gemessenen Wertebereiches verhält.
Damit wird auch „Überraschungen“ vorgebeugt.
Hier halte ich „Vergleichen und Schätzen“ für eine geeignetere Methode.